... macht sogar die Wahrheit zur Ware und damit die Illusion zum Heilmittel!

Bezeichnend ist die Feindschaft vieler Intellektueller gegen die Marktwirtschaft, mit dem Hinweis auf die damit hervorgerufene Ungleichheit. Das erklärt sich daraus, dass Intellektuelle bei ihrem traditionellen Anspruch geistiger Überlegenheit sich als Sinndeuter des Kollektivs sehen, und sich damit weigern, nicht automatisch die bestbezahlten Stellen der Gesellschaft und dominierende Leitungsfunktionen zugewiesen bekommen. 

 

Es passt ihnen nicht, dass sie, wie alle anderen nur über die harte Auslese des Wettbewerbs durch nützliche Dienstleistungen und Leistungsausweise für den in ihren Augen «ungebildeten» Durchschnittskonsumenten (der Köder muss dem Fisch und nicht dem Angler schmecken) damit ihre Ziele erreichen müssten. 

 

Das ist, wo sie in Wirklichkeit auch keine Substanz, bzw. noch weniger als die von ihnen Verachteten haben, oft nichts anderes als ein hochmütiger Ekel der «Sinndeuter» vor dem Markt. Doch die Schwarzkünstler unter ihnen schaffen es trotzdem mit ihrem Nichts noch nützlichen Idioten den Strick zu verkaufen, an dem sie ihn sich aufzuhängen überzeugen, z.B. in Form ihrer Bücher mit ihrer sublimen Mindzersetzung. Damit wäre eigentlich ihre Verachtung gerechtfertigt und ihre sich selbst erfüllende Prophezeiungen erfüllt, ihre "Wahrheit" blosse Mentalware.

 

Damit kommen wir an die Grenze der Markttheorie, die eigentlich jeden Konsumenten als Souverän ansieht, der mit Geld über das abstimmt, was er für nützlich hält, bzw. wofür er mit der Werbung konditioniert worden ist, also mit oder ohne Bevormundung! Die Egalité ohne Bevormundung durch sie mögen die Intellektuellen nicht, obwohl ihr ganzes System#2 davon trieft – aber eben nur für andere! Die USA führen deren Zweiklassengesellschaft 2002 im Hinblick auf das Völkerrecht vor. Schliesslich aber muss jemand das Volk den Umgang mit der Demokratie lehren, bzw. Weltpolizist spielen und begingt sich dafür "natürlich" Privilegien aus...

Im Mittelpunkt steht noch immer der "Mensch mit seinem sozialen Verhalten im Tauschprozess" und damit beschäftigt sich die  Ökonomie, um die Funktionsweise von Märkten, nicht die der betroffenen Menschen zu verstehen. Das drückt sich in ihrer einfachst Einstellung zum "Menschen" im Bestreben aus, alles, was die Ökonomie zu ihrem Funktionieren nicht zu erklären braucht, in das Reich der Psychologie zu verweisen. Anspruchsvollere Ansätze versuchen, die beiden Fachgebiete in einer gewissen Weise zu einem System#2 zu integrieren, doch nach dem Fall des Kommunismus haben solche nicht evolutionären, visionären Ansätze vorläufig nur noch auf der Ebene der sublimen Mentalmanipulation im (Polit-)Marketing eine Chance im Westen.

So geht es der Ökonomie um ein «durchschnittliches» Verhalten, das vielleicht von keinem Einzigen genau so an den Tag gelegt wird und das doch in aggregierter Form die gesellschaftliche und wirtschaftliche Realität bis zum nächsten Trendwandel gut zu beschreiben scheint. Insofern muss ein sozialwissenschaftliches Menschenbild#2 in einem gewissen Sinne immer gezielt unrealistisch sein, weil es ja abstrahieren will um zu vorzuherrschen. Milton Friedman, Ralf Dahrendorf und andere haben deshalb stets betont, es komme in erster Linie auf die Erklärungskraft und die Prognosefähigkeit an, nicht so sehr auf die detailgenaue Wirklichkeitsnähe und schon gar nicht auf einen darüber hinaus erstrebenswertern Sinn, wie etwa der Lebenserfüllung möglichst vieler.

 

Und so leistet das klassische ökonomische Menschenbild#1, genau so viel wie das philosophische#2, sich selbst genügend, für sich Recht zu schaffen, für ihre Systemhüter recht gut. Diese geben damit vor, Kunden und ihren Wählern zu "dienen". In Wirklichkeit ist ihnen deren Schicksal ziemlich egal, solange es ihrer Karriere und ihrem Profil dient und diese damit ihnen. Damit sind alle, die in der Welt noch nicht verloren gegangen sind, gefordert, ihr Vertrauen in das Wesentlich in sich zu stärken.

 

Erst jetzt sind wir als Mensch soweit, dem Trend ausgesetzt, unsere Entscheidungs- und Handlungsfreiheit behalten zu können, bewusst kohärent seiend, integer zu bleiben bis unser Leben damit erfüllt ist...

 

Up ] Bewusstsein ] Sinnerfüllung ] Zusammenarbeit ] Sprache ] Logik ] Denkkatastrophe ] Humankatastrophe ] Objektivität ] [ Markt ] Trend ]