Der Fisch stinkt am Kopf...
by Dr. Peter Meier BGI

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Die Hinweise mehren sich auf allen Ebenen bis hin zur am höchsten eingebildeten, dass unsere Kultur sich immer mehr an traumatisierten Psychopathen und damit immer mehr an sich selbst ausrichtet. Die ernst zu nehmende Wissenschaft hat auf allen Ebenen nachgewiesen, dass dies zu sich selbst zerstörenden Systemen führt, deren betroffene Zeitzeugen wir sind: 

©Burk Verlag 

Wo die etablierte Wissensarbeit lediglich eine hedonistische, „anything goes“ Ich-Gesellschaft etabliert und die weiterführende „Forschungkontrovers abgehoben von der Realität stattfindet, kommt es bloss zu entsprechenden Meinungen über Themen wie Konkurrenzkampf, Karrierechancen und Perspektiven. Diese finden im Kreise von scheinbaren Insidern statt und führen damit zu einer weitern virtuellen Verfilzung der so genannten Eliten. Diese findet angesichts der steigenden Komplexität ihrer Strukturen zur Verschleierung ihrer simplifizierenden Grundlagen statt. In Wirklichkeit werden dabei alle Beteiligten Outsider in Bezug auf ihre Aufgaben- und Lebenserfüllung; fremdbestimmt durch die Hingabe an den sozialdarwinistischen Trend von dem  sich immer mehr Menschen immer schneller erschöpft abwenden! Die entsprechende psychopatische Tendenz zur Fixierung auf eine weitere Fragmentierung, weist, als Funktionstest des postnormalen Systems verstanden, auf dessen sich selbst zerstörende Eigendynamik hin.

 

Chemie-Nobelpreisträger Richard Ernst zeichnete am Collegium Helveticums der ETH Zürich, einer der „vordenkendenBruststätte der Postmoderne in der Schweiz, ironisierend das Bild von Forschenden – sich damit lediglich davon differenzierend, selbst abgehoben von der Realität in seiner "geschützter" Arbeitsstätte, als "Raubritter in der Ich-Gesellschaft" im Kampf um Drittmittel. Fehle es nicht an einer Weichenstellung, einem Aufbruch, weg von dieser Ich-Gesellschaft mit den heute gängigen Strukturen, Kulturen und Subkulturen? So fragt er scheinheilig. Doch damit ist die Differenzierung der Raubritter vom für zu ihrer Bezahlung für dumm verkauftem Steuervolk, und den sie hütenden Politikern auch gleich erschöpft! Damit ist allerdings die Voraussetzung zu deren Regulierung durch Formalisierung geschaffen!

 

"Keine neue Frage", fand Hans-Peter Hertig, Direktor des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und fragte davon ablenkend rhetorisch provozierend: "Gibt es mehr oder weniger Egoisten an der ETH als in St. Gallen oder beim Bund?". Er rief, trendkonform, dazu auf, auf die politisch korrekt diskutierbaren Ungerechtigkeiten eingehend, nach offenen Systemen, mehr Frauen- und Nachwuchsförderung, überhaupt mehr Transparenz. Hertig legte den Finger auf Schwachstellen in der aktuellen Forschungslandschaft, die zu einer Ich-Gesellschaft führen müssen – und zu denen der SNF mit seiner nach aussen intransparenten Peer Review Politik massgebend beigetragen hat: An vorderster Front stehe der Kampf um das Geld für die Forschung. "Es kann nicht sein, dass aus diesem Grunde 90 Prozent der Forschungszeit dafür verwandt werde, Anträge zu formulieren", wetterte er; er der solches ja massgebend mitgestaltet! Er bemängelte weiter die fehlende Sicherung der Pluralität - Neues setze sich schwer durch - fehlende angemessene Karrierechancen und mangelnde Angebote auf Selbstreflexion. Diese Punkte riefen ausnahmslos nach Reformen und damit in der selbst verursachen Krise der massgebenden, so genannten Geistes- und Humanwissenschaft in deren Abgleiten in eine Geisterwissenschaft, nach mehr Gelder für sie. Sie sehen, diese Zunft versteht es für sich Notfallpläne zur machen und in öffentlichen Veranstaltungen für sich und ihre Stake Holder Restrisiko-management zu üben..

 

Um der virtuellen und formalen Fairness willen zitierte Peter Keller, Architekt und Lehrbeauftragter am Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme (IVT) der ETH Zürich geläufige Statements: Sich auf nationaler Ebene zu engagieren bedeute, sinkende Halbwertzeit für das Wissen und eine Überalterung der Studierenden. Die Ich-Gesellschaft berge hinsichtlich Lehre und Forschung Vorteile. Sie trage zur Steigerung von Qualität bei, die Studierenden haben bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und die Universitäten würden an Prestige gewinnen. – "Bietet diese Entwicklung hin zu Egokult und eine Ellenbogen-Gesellschaft nicht Anlass zur Sorge?", fragte dann Keller zum Schein ausgleichend. Die kurzen "Durchlaufzeiten" der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den Unis würden zunehmend die Wahrnehmung interdisziplinärer Netzwerke verhindern. Potenziale würden nicht mehr optimal ausgeschöpft und die Identifikation mit der Hochschule und deren akademischem und gesellschaftlichem Umfeld könne sich nicht entwickeln. Damit ist selbstverständlich von denen, die das Problem sind, als dessen Lösung sie sich ausgeben, universitäre Weiterbildung im Namen des damit suggerierten Fortschrittes angesagt...

 

Kann man nur durch rüchsichtslosen Egoismus und eine Ausrichtung auf das Opportune im akademischen Umfeld bestehen? Oder sind am Ende diejenigen erfolgreich, welche ihren eigenen Weg gehen? Sabine Werner, ETH-Professorin für Zellbiologie, gab als engagierte und begeisterte Wissenschaftlerin zum Thema Karriere Auskunft: Der Einsatz für den Beruf liege bei 150 Prozent. Man habe für lange Zeit keine sichere Anstellung und man müsse bereit sein, Konkurrenzdruck zu ertragen. "Die Konkurrenz wird grösser und es gibt immer weniger Geld. Es wird immer schwieriger, an die Spitze zu gelangen." Werner skizzierte die negative Seite des Drucks: "Es gibt eine Anhäufung von Fällen, die an die Grenzen wissenschaftlichen Fehlverhaltens stossen. Wenn Geld und Zeit immer knapper werden, dann werden auch die Versuchsreihen kürzer." Darum wird als Ersatz für seriöse, d.h. wirklichkeitsbezogene Forschung,  Offenheit für kontroverse Mitbeteiligung propagiert; so hängen bei der Götterdämmerung alle mit drin und danach können die Geisterwissenschaftler, wie eh und je, sich wieder zuerst als Phönix aus der Asche erneut mit ihrem alten Wein in neuen Schläuchen als Leithammel erheben...

 

In der von Selbstlosigkeit geprägten Diskussion – von Collegiumsleiter Gerd Folkers souverän und "spritzig" moderiert – war sich die entsprechend auf sich selbst bezogene "Kontrovers-Community" nach dem Zwischenruf der ehemaligen Kollegiatin Marianne Sommer scheinheilig einig, dass es den Mut zur Eigenverantwortung brauche, um Veränderungen zu bewirken und den Blick über den Gartenzaun zu wagen. Jedoch könne eine Zusammenarbeit – im Gegensatz zur Beliebigkeit - nicht erzwungen werden. Und dass die Quantität – sprich Anzahl von Publikationen und der Impact-Factor – für das Image eines Wissenschaftlers, einer Wissenschaftlerin, mehr zählt als die Qualität der Arbeit, erschütterte angeblich einige der daran mitbeteiligten Anwesenden. Konkret folgte die aber wieder entsprechend fremdbestimmt Zustimmung suchende Frage: "Wer fängt damit an, die Anzahl der Publikationen als Qualitätskriterien abzuschaffen?". Gefragt ist also eine Neue Vision und dafür ein entsprechendes Paradigma, um eine Neue Ordnung über die zusammenfallende alte zu erheben, damit die Kirche im Dorf bleibt...

 

"Wenn ich Geld haben will, muss ich mich nach der Geldquelle richten?" – Diese eigentlich zur Umkehr mahnende Argumentation war stark umstritten. Es dürfe doch nicht sein, dass kompetente Fachleute aus Europa vertrieben würden, weil den jungen Leuten hier keine Chance gegeben werde, wurde die gängige Anstellungs- und Berufungsstruktur kritisiert. Mobilität und Flexibilität waren Stichworte, die nicht überall auf fruchtbaren Boden fielen und auch nicht als Notwendigkeit für schweizerische Unis angesehen wurden. Ist die gegenwärtige Entwicklung ein Strukturproblem? Strukturen seien nicht relevant, war die These von Richard Ernst. Auf die Einstellung käme es an. "Die Akademiker kommen einem vor wie eine Schafherde ohne geniale Köpfe. Man muss dort ausbrechen!", bemerkte Richard Ernst launisch und bekam prompt die Antwort: "Nicht jedes Schaf, das dort ausbricht, ist ein Genie!" Damit allerdings verbleibt das akademisch Umfeld in seinem Istzustand der Krise im Chaos an dem die Schweiz verludert, aus dem gemäss Evolutionsmythos immer wieder eine Neue Ordnung entstehe, so als ob es keine Wirklichkeit gäbe, die man zur Legitimation zu erforschen vorgibt...

 

Als die Lösung eifersüchtig kontrovers konkurrierendes Hauptprobleme, welche die Entwicklung zur Ich-Gesellschaft fördert, orteten die Anwesenden die fehlende Unterstützung durch die Politik und die immer noch schwache Vertrauensbasis zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Die einen meinten, es werde daran gearbeitet, die andern waren gegenteiliger Meinung. Es wird immer klarer, dass "man" die Schweiz auf allen Ebenen im Hinblick an den vorgesehenen Anschluss ans Zeitgeistreich verludern lässt. Einig war man sich dann wieder, dass die Beurteilung von Führungs- und Sozialkompetenzen bereits bei der Berufung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine Rolle spielen müsse. Damit hat sich die entsprechende „Humanwissenschaft“ mit ihrem verheerende „Erfolgsrezept“ des Teile und Herrsche einmal mehr als Leitwissenschaft profiliert. Und das einmal mehr ohne, wie seit Platon dem nach Carl Popper, Fluch der Menschheit“, irgendein Problem zu lösen. Die Auswirkung solcher Denkkatastrophen zerschellen trotz aller Hoffnungen auf eine erstrebenswertere Zielerreichung immer wieder, an jetzt global synchronisierten Humankatastrophen...

 

In der Diskussion fanden sich diese Leithammel immer wieder in einen vom Problem ausweichenden Konsens, der sich jedoch schnell wieder in Luft auflöste. Zurück blieb unter den entsprechend in ihrer psychopatischen Tendenz Traumatisierten der triviale Eindruck: Die Meinungen sind und bleiben kontrovers. Damit war für sie das Ziel des Auseichens in die Beliebigkeit der Postmoderne erreicht und zurück blieb, wie ein schlechter Geruch, nur noch die Frage: Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld, wer hat so viel Klimpeting, wer hat so viel Geld? Natürlich das entsprechend dafür für dumm verkaufte Volk!

 

Und dafür, wie man das psychopolitisch hinkriegt, hat man schliesslich die geisterwissenschaftlich beherrschen Universität als Versuchslabor mit der dafür herangezüchteten neuen Generation.

 

Und für solche Forschung, wie man sich dafür aus der Verantwortung von der Wirklichkeit schleichen kann, kriegt man Nationalfondgelder und dafür bezahlt die Eidgenossenschaft das Collegium Helveticum an der ETH Zürich und versucht nun dafür auch den Kanton Zürich zu gewinnen!

 

Wer hat davon einen Nutzen, wer ist von der effektive Auswirkung wie betroffen? Die verbleibenden Fragen führen jedenfalls zu den so genannten neuen Forschungsschwerpunkten. So erforscht man nach dem Bergierbericht mit seinen Todsünden u.a. die Rolle des von der Schweiz finanzierten Präsidentenberaters in Ruanda im Zusammenhang mit dem Völkermord - aber immer noch nicht die für lebenserfüllenden Plattformen relevanten Lebenserfüllungsprinzipien der Beteiligten! Letztlich will man eben anmassende allem ausweichen können, was nicht der Beliebigkeit entspricht und dafür forscht man, Zauberlehrlingen gleich. Entsprechend wird 2004 in der Schweiz, wer der Steinigung von Ehebrecherinnen das Wort redet, vom Schuldienst entlassen, nicht aber wer kontrovers den Wirklichkeitsbezug in der Wissenschaft zu Tode redet – obwohl das Letztere über psychopolitisch organisierten Zeitgeistopportunismus via Simplifizierungem, denen der Fundamentalismus auf dem Fuss folgt, immer wieder zum Ersteren führt...

 

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